Ruhet sanft!

Die Natur sie schläft, sie ruht, ringsum welch heilige Stille!
Und der Mensch? Auch in ihm wird’s stille, doch er hält inne:
Da, aus der Ferne leiser Chorgesang – hell Glockengeläut ertönt:

Gott, schenke Deinen Frieden jenen, die starben, mit Dir versöhnt!
Seht, einsam und vergessen ein Grab mit einem Kreuz, ganz vermoost.
Der hier liegt, nur im Gebet fand er sein Heil und auch viel Trost.
Manch guter Freund und Nachbar ist längst im Herrn entschlafen;
Sie mögen schlafen in Gottes ewigem, himmlischem Frieden …
Der Tod kennt kein Erbarmen; er mäht ohn Unterlaß und ständig mäht.
Manch junges Leben ist dahin. Wieder eine Mutter weint und fleht:
o Gott, wie groß und tief der Schmerz, den ich dann tief empfunden,
Als mein Sohn, weit, weit entfernt, den Heldentod hat dort gefunden.
Wenn wir heut ehrfurchtsvoll unserer lieben Toten gern gedenken.
Unser Herr und Gott, Du mögest ihnen die ersehnte Ruhe schenken!
Wir auf ihre Gräber Blumen legen, Kerzen brennen, die Hände falten:
Segne sie, o Gütiger, in Ewigkeit – laß Barmherzigkeit nun walten!

von Stefan Schleich

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