Der Handballveteran Petru Nistor ist gestorben

Petru Nistor wurde am 23. Mai 1954 in Lenauheim geboren und wuchs mit den deutschen Kindern auf. Er sprach gebrochen Deutsch, neben seiner rumänischen Muttersprache. Seine Leidenschaft war das Handballspiel. Er spielte in der Lenauheimer Mannschaft, jahrelang mit den deutschen Jungs in der Kreisliga und später auch in der Hatzfelder Lyzeums-Mannschaft. Nach dem Abgang von der Schule spielte er bei Sideful Jimbolia-Hatzfeld.

Lenauheimer Handballmannschaft - Petru Nistot links unten (mit Schnurrbart). Im Hintergrund auch Dittiger als Lehrerbeauftragter/Trainer.
Lenauheimer Handballmannschaft – Petru Nistor links unten (mit Schnurrbart). Im Hintergrund auch Lehrer Dittiger als Lehrerbeauftragter/Trainer.

Nach der Mittelschule war er die treibende Kraft beim Lenauheimer Handball. Im Bürgermeisteramt und in der Verwaltung der Konsumgenossenschaft Lenauheim bot man ihm Arbeitsstellen an. Durch seinen Fleiß und seine Offenheit zu den Menschen, hat man ihn zum Vorsitzenden der Konsumgenossenschaft gewählt. Er begleitete dieses Amt in schwierigen Zeiten, ließ sich aber nicht vom damaligen System entmutigen. Im Gegenteil, man bot ihm im Jahre 1987 das Amt des Direktors bei der staatlichen Handelsgesellschaft Hatzfeld an. Dieses übte er bis in die Revolutionszeit aus. Von da wechselte er zu einer Bank in Hatzfeld, deren Leiter er für einige Jahre wurde. Als er sah, dass nur die Privatwirtschaft etwas in der postrevolutionären Zeit bewegen kann, machte er sich selbständig. Er gründete eine Landwirtschaftliche Vereinigung in Grabatz. Hier wurde er nach seiner Eheschließung 1977 ansässig und gründete auch seine Familie. Lenauheim wo seine Eltern und der Bruder leben, blieb er weiterhin sehr verbunden. Grabatz wurde sein Lebenszentrum, hier baute er sich die Landwirtschaftsvereinigung  aus. Sie erreichte eine ansehnliche Größe.

„Tica“ wie wir ihn liebevoll nannten, hatte uns auch bei den Festen „Kinder des Dorfes“ beigestanden und freute sich immer wieder, wenn er einen ehemaligen Lenauheimer Schwaben traf. Er versuchte bei den Begegnungen immer Deutsch zu sprechen.

Leider hat der Tod ihn am 16. Januar 2016 im Alter von 61 Jahren mitten aus dem Leben gerissen. Seine Familie und seine Vorhaben hätten Ihn doch noch sehr gebraucht. Mögen Ihre Glaubensüberzeugungen seinen Angehörigen Trost und Hilfe sein. Mit stillem Gruß, im Namen der HOG Lenauheim!