40 Jahre Pipatsch – Ehrung für Werner Griebel

Es war ein gelungenes Fest, schrieb Helen Alba. Ungefähr 150 Leute, auch aus zahlreichen Ortschaften des Banats waren dabei. Leser haben sich zu Wort gemeldet, es wird alles in den kommenden Pipatsch-Ausgaben veröffentlicht.

Kinder im Trachtenkleid haben 40 Pipatschblumen aus Kreppapier verteilt

Kinder im Trachtenkleid haben 40 Pipatschblumen aus Kreppapier verteilt, es waren 40 Kuchensorten ausgestellt. Sehr viel Kuchen wurde gebracht. Der Bürgermeister von Lenauheim Ilie Suciu und sein Stellvertreter Tudorel Cioabla nahmen ebenso teil. Ilie Suciu wurde in die Jury gebeten, um den Sonderpreis zu verleihen. Er hat einen guten Geschmack und viel Geschick unter weiteren 6 Jury-Frauen gezeigt.

Pipatsch Titel

Die BZ/Pipatsch Redaktion hat dem Vorsitzenden der HOG Lenauheim, Herrn Werner Griebel, einen Verdienst-Preis zugesprochen. Herr Suciu nahm die Urkunde in dessen Vertretung entgegen. Laut der Jury hat er es verdient, als treuer Leser mit einer fast vollkommenen Sammlung vun „Pipatsche“ ausgezeichnet zu werden. Die Grußworte des HOG Vorsitzeden können Sie hier nachlesen:

Bürgermeister Suciu nimmt in Vertretung für Werner Griebel den Preis von Helen Alba entgegen
Bürgermeister Suciu nimmt in Vertretung für Werner Griebel den Preis von Helen Alba entgegen

Zu einem Jubiläum macht man sich Gedanken was für ein Geschenk zu so einem Anlass passt. Es ist der 40. Geburtstag der Zeitungsbeilage der „Neuen Banater Zeitung“ später „Banater Zeitung“ aus Temeswar, die den Namen „Pipatsch“ trägt. Also etwas schöneres wie ein Weizenfeld im Sommer auf der Banater Heide mit vielen „Pipatsche“ kann man virtuell, nicht übermitteln. So einen bunten Strauß „Pipatsche“ möchte ich an die „Macher“ der „Pipatsch“ zum Jubiläum senden. Die „Macher“ das waren viele im Laufe der Jahre. Sie haben versucht ihr Bestes in unserer schwäbischen Mundart den Lesern zu bieten. Stellvertretend für sie möchte ich hier nur zwei Namen nennen: Nikolaus Berwanger, er hatte die zündende Idee, ein „Schwowisches Weltblatt“ herauszubringen. Er war auch der Mann der zu dieser Zeit ein solches Anliegen durchsetzen konnte. Sicherlich gibt es pro und contra Stimmen aber im Fall „Pipatsch“ gebührt ihm ein besonderes Lob. Er war auch in dieser Zeit der Initiator vom Heimatmuseum in Lenauheim. Als zweites möchte ich Frau Helen Alba, geb. Kling, hervorheben. Sie hatte den Mut nach der Wende, als alle Schwaben nur weg wollten, die Redaktion der „Pipatsch“ zu übernehmen. Es war eine ungewisse Zeit, keiner wusste wie es weiter geht, aber Frau Alba hat es geschafft. Sie hat mit einer Unterbrechung die letzten 19 Jahre immer dafür gesorgt, dass die „Pipatsch“ jede Woche „aufblüht“.

Auf der gegenüberliegenden Seite von den „Macher“ standen die Leser und die Einsender von Materialien in schwäbischer Mundart. Die Einsendungen kamen fast aus allen Orten des Banat`s, dort hat man auch überall die „Pipatsch“ gelesen.

Wenn ich heute meine Sammlung von „Pipatsch“ Zeitungen durchblättere, so kommt mir in den Sinn als ich die erste „Pipatsch“ im Herbst 1969 gelesen habe. Es stand unter anderem drin, dass sie „an dem Tach, an dem die Männer dort sitze, wus mit de Gläser zammleide tut“ erscheint. Eine Aussage die, die Mehrheit der Banater Schwaben, direkt angesprochen hat. Dergleichen Sprüche und Überschriften folgten zuhauf. Jeder Ort wollte sich im Blatt wiederfinden. Es kam der Dorfbesm auf. Er „kehrte“ in den meisten Orten des Banats. In ihm und in vielen anderen Artikeln wurde kritisch mit Personen, Verwaltungen, Betrieben und anderem mehr, umgegangen. Die „Pipatsch“ konnte sich das erlauben, weil es „schwowisch gschrieb war“ oder aus anderen Gründen?

Mit der Zeit wurde die „Pipatsch“ kleiner und ist in dem heutigen einseitigen DIN A3 Format, zu lesen. Lesen ja, aber nicht nur lesen sollte man die „Pipatsch“, man sollte sie als die Banat Schwäbische Presse für die Nachwelt aufbewahren. Dies war vermutlich der Gedanke der Geburtshelfer, das unsere „Schwowischi Mundart“ festgehalten wird. Ich glaube das ist auch gelungen und ich wünsche mir, dass die „Pipatsch“ wenigstens noch 40 Jahre weiter „blüht“. Der Vollständigkeit wegen muss auch hier auch das Erscheinen des „Pipatsch Kullener“ angeführt werden. Er wurde von denselben Mitarbeitern erstellt, wie die Zeitung selbst und ist einige Jahre erschienen. Schade das so ein Jahrbuch nicht mehr herausgebracht wird.