Fest „Kinder des Dorfes“ in Lenauheim

Wie schon im Vorfeld angekündigt hat sich der Vorstand der HOG Lenauheim dieses Jahr wieder entschlossen das Fest“ Kinder des Dorfes“ gemeinsam mit dem Bürgermeisteramt Lenauheim und der katholischen Kirche Lenauheim zu veranstalten.

kinder10-00 Die möglichen Vorbereitungen wurden schon von Deutschland aus getroffen um dann in Lenauheim die ortsgebundenen Maßnahmen zu treffen.

Der Vorstand der HOG Lenauheim, in Lenauheim vertreten durch den Vorsitzenden Werner Griebel, Stellvertretender Vorsitzender Helmfried Klein, Schriftführer Nikolaus Dornstauder und die Beisitzer Jürgen Griebel und Hans Schütt, konnten über 90 angereiste Gäste aus Deutschland neben etwa 50 Gäste aus Rumänien, zum Feste begrüßen.

Das Fest hatte am Freitag seinen Beginn, mit Unterstützung des Bürgermeisters Ilie Suciu und Vizebürgermeister Tudorel Cioabla, mit der traditionellen Banater Schweineschlacht. Es war wiedermal ein Erlebnis bei dem Landsleute und der Vorstand mit Oberschlachter Alfred Szilier und Erwin Giulvezan, mit viel Spaß an der Sache mitgewirkt haben. Dabei wurde alles vom Schwein, wie in alten Zeiten, aufgearbeitet und für die Mahlzeiten zubereitet. Ein guter Schnaps, Wein und Bier mit uns vertrauten Melodien sollten dabei nicht fehlen.

kinder10-05 Der Samstag zeigte sich mit einem schönen Sonnenaufgang und sollte somit auch die Gäste in gute Laune versetzen. Die Gäste wurden am Museumseingang vom Bürgermeister und Vorsitzenden empfangen, wobei Kinder, gekleidet in rumänischer und schwäbischer Tracht Brot „Cozonac“ und Salz zum Empfang reichten. Im Museumshof mit bereitgestellten Erfrischungsgetränken fanden sich die Gäste ein. Der Anfang des Programmes machte eine Jugendgruppe, mit Jasmin Dornstauder und anderen als Vortragenden, mit einer Szenette in rumänischer und schwäbischer Tracht gekleideten Darstellern. Die Leitung hatten Luminita und Dan Patru. Sie boten Szenen aus dem gemeinsamen Dorfleben in Worten und Gesang in Rumänisch und Deutsch dar. Für ihre schöne Darstellung ernteten sie einen gebührenden Applaus.

Der Bürgermeister begrüßte die Gäste in Rumänisch und Deutsch und hieß sie alle herzlich willkommen, wobei im Anschluss der HOG Vorsitzende das gleiche tat. Es folgte der Vortrag eines Referates des HOG Vorsitzenden gefolgt von einem Gedichtvortrag in rumänischer Sprache von Amalia Radomir. Jürgen Griebel, Mitglied im Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben überbrachte dessen Grüße, an die Veranstaltung. Der Vorsitzende von „Pro Lenauheim“ Herr Lazar Krall stellte seinen Verein in einem Referat vor. Danach wurde von Astrid Griebel das Gedicht „Die drei Zigeuner“ von Nikolaus Lenau vorgetragen. Bürgermeister Suciu hielt ein Referat über die Ehrenbürgerschaft, wobei anschließend ein Gemeinderatsbeschluss von Gemeinderätin Dana Cabau vorgelesen wurde. Der Gemeinderat hat am 03.09.2010 beschlossen an die Lehrerin i. R. Violeta Sandu, für ihre erzieherischen und kulturellen Tätigkeiten im Ort den Titel eines Ehrenbürgers zu verleihen.

Die gesamte Festgesellschaft hat sich im Anschluss zum Kriegerdenkmal im Hofe der Katholischen Kirche bewegt. Hier wurde seitens des Bürgermeisteramtes und der Heimatsortsgemeinschaft Lenauheim je ein Kranz niedergelegt. Das Totengedenken sprach Helmfried Klein in beiden Sprachen. Ein Gedicht im Gedenken an die Kriegsopfer wurde von einem rumänischen Mädchen vorgetragen. Der Festzug bewegte sich zur orthodoxen Kirche. Da wurden auch zwei Kränze in Gedenken an die Kriegsopfer in Begleitung heroischen Melodien, niedergelegt wobei es im Anschluss zum Lenaudenkmal vor dem Rathaus ging. Am Denkmal angekommen konnte man die Melodien nach Lenau, interpretiert vom Singkreis Freiburg im Hintergrund von einer CD, vernehmen. Die Kranzniederlegung und der Vortrag von Gedichten folgten. Melancholie von N. Lenau wurde von Bianca Merscham vorgetragen. Nach der offiziellen Zeremonie fanden emotionale Begrüßungen zwischen Angereisten und Ansässigen statt. Das Fernsehteam von TVR Timisoara, welches bisher einige Aufnahmen machte, mischte sich unter die Gäste und befragte sie nach den Beweggründen die sie wieder in die alte Heimat brachten. Das Material fand dann auch seinen Platz in den Abendnachrichten, die weltweit ausgestrahlt wurden, mit dem Untertittel „S-au intors acasa“, „Sie sind heimgekehrt“. Wir vernommen eine interessante Begebenheit für das Fernsehen wie auch für unsere Landsleute.

Nach einem Museumsbesuch, welches sehr gut betreut und gepflegt wird von Elfriede Klein, fanden sich die Gäste im schön vorbereiteten Kulturheim zum Mittagessen ein. Hier wurde von vier Köchinnen das Mittagessen vorbereitet. Es bestand aus einer Schlachtplatte gefolgt von einem „Paprikasch“ aus Schweinefleisch zubereitet mit sauren Gurken und einem köstlichen Banater Brot. Auch der im Vorfeld herum gereichten „Schnaps“ hat den Gästen ganz gut gemundet.

Am Nachmittag folgte der Gottesdienst in der orthodoxen Kirche, welcher zum Anlass der „Ruga“ gehalten wurde. Die HOG Lenauheim beteiligte sich daran so wie an dem darauffolgenden „Hora“ Tanz zur Eröffnung der „Ruga“. Der Abend sollte für die Tanzlustigen auf der Terrasse im Gemeindezentrum vorbehalten sein. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Dies war auch ein Grund mehr für die geselligeren Gäste war sich an den aufgebauten Tischen und Bänken im Umfeld der Terrasse bei „Mici, Gratare“ und Bier wohl zu fühlen und die Erinnerungen an die Heimat lebendig werden zu lassen. Kinder des DorfesDer Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der Katholischen Kirche, zelebriert von Ignatz Bernhard Fischer. Er empfang die Billeder Trachtengruppe, in fein säuberlichen Banat schwäbischen Trachten, sowie den Bürgermeister und HOG Vorsitzenden am Kirchenportal, zum Gottesdienst. Es haben sich viele Gläubige eingefunden um gemeinsam zu feiern. Nach dem Gottesdienst wurde das, von der HOG Lenauheim aufgestellte Holzkreuz, eingeweiht wobei der Sinn dieses Kreuzes vom HOG Vorsitzenden kurz dargestellt wurde.

kinder10-46 An der Spitze mit einer Marienfahne, getragen von Lorenz Minnich und Franz Seiler, begab sich die Prozession zum katholischen Friedhof. Dort wurde ein Kranz am Grabe der Schwester Lenau`s und ein Kranz am Kreuz im Mittelweg niedergelegt gefolgt von einer Ansprache mit bewegenden Worten von Herrn Bernhard Ignatz Fischer. Der improvisierte Chor mit Anni Hackbeil, Edith Fetscher, Isolde und Astrid Griebel und Anderen sangen, wie schon im Gottesdienst bekannte und vertraute Kirchenlieder dazu. Der Besuch der Gräber unserer Angehörigen beendete den „Kerchhof“- Besuch. Für den „Kerchhof“ wurde dieses Jahr seitens der HOG ein Freischneider für die Pflege der Grünflächen angeschafft. Der Vorhandene ist mittlerweile fünf Jahre alt und bringt die Leistung nicht mehr. Desgleichen hat die Heimatortsgemeinschaft gemeinsam mit dem Bürgermeisteramt einen Anschluss an das Örtliche Wasserversorgungsystem eingerichtet. Somit ist auf dem Friedhofsgelände fließendes Wasser bereitgestellt.

Im Kulturheim konnte der Vorsitzende Werner Griebel die Ehrengäste begrüßen wie: Herrn Horst Martin mit Gattin, Herrn Adam Csonti mit Gattin, Frau Helen Alba mit Gatte, Frau Astrid Weisz sowie andere Gäste die unserer Einladung Folge leisteten. Es folgte eine Darbietung von Tänzen der Billeder Trachtentanzgruppe „Heiderose“. Ihr Auftritt war gemäß dem Applaus des Publikums ein voller Erfolg. Es folgte das Mittagessen mit einem reichhaltigen Menü welches sich über zwei Stunden dehnte. Jedoch allzu lange blieb Keiner sitzen denn das Orchester des Deutschen Staatstheater Temeswar begann mittlerweile zum Tanz aufzuspielen. Der unterhaltsame Nachmittag endete um 18 Uhr in dem sich die HOG Lenauheim bei allen Gästen und Mitveranstalter aufs herzlichste bedankte.

Der Abend stand im Zeichen der rumänisch-serbischen Freundschaft. Eine Kulturgruppe aus Torak bot auf mit einem Volksmusikorchester und einer Tanzgruppe. Innerhalb dieses Programms überreichten die Anwesenden Vorstandsmittglieder der Heimatortsgemeinschaft Lenauheim ihr Gastgeschenk, eine Vereinsfahne, an die Lenauheimer Fußballmannschaft und ihren Vereinsvorsitzenden Tudorel Cioabla. Von dieser Stelle aus möchte sich die HOG Lenauheim bei Frau Dr. Swantje Volkmann Kulturreferentin für Südosteuropa beim Donauschwäbischen Zentralmuseum für die Unterstützung herzlich bedanken. Desgleichen bei allen Landsleuten und Vorstandsmitglieder die an diesem Feste mitgeholfen haben, in welcher Form auch immer.

Es war die vierte Auflage des Festes „Kinder des Dorfes“. Sie fand ein großes Echo in der Rumänischen und Deutschen Presse des Banates. Bei Radio Temeswar in Deutscher Sprache wurde es einige Male angekündigt und in zwei Sendungen wurde Berichte über die HOG Lenauheim und das Fest selbst gebracht. Das Fernsehen war anwesend und berichtete darüber.

Wenn so eine Aufmerksamkeit uns Lenauheimer Schwaben für ihre Aktivitäten geschenkt wird, kann dies uns nur weiter ermutigen den eingeschlagenen Weg, als den Weg der Heimatortsgemeinschaft in der Landsmannschaft der Banater Schwaben weiter zu gehen und die Gemeinschaft in diesem Sinne aufrecht zu erhalten.