Lenauheimer Heimattreffen in Karlsruhe

Wie schon lange angekündigt, fand nun am ersten Herbsttag das Lenauheimer Treffen in Karlsruhe, statt. Über das Internet, die Banater Post und einige „Lokalmedien“ wie BNN aus Karlsruhe, wurden unsere Landsleute informiert und es haben sich auch viele entschlossen daran teilzunehmen.

Es war das 14. Treffen seit dem 26-jährigen Bestehen der HOG Lenauheim. Nachdem der Saal für den Gottesdienst vorbereitet war, trafen auch schon die ersten Gäste ein. Die Begrüßungen waren herzlich, die Meisten hatten sich zwei oder mehrere Jahre nicht gesehen.

treff11-12 Diesmal konnten wir Pfarrer Paul Kollar für die Zelebration des Gottesdienstes gewinnen. Die Messe fand in einem würdigen Rahmen statt und Pfarrer Kollar fand auch die richtigen Worte damit unsere Gäste, sowie unsere Lenauheimer Landsleute sich gefühlsmäßig angesprochen fühlten. Während des Gottesdienstes wurden unsere Fürbitten dargebracht. Desgleichen fand die Totenehrung unserer Verstorbenen seit dem letzten Treffen statt. Es wurden die Namen aller Verstorbenen vorgelesen und gemeinsam sangen die Gläubigen die Gottesdienstlieder. Mit dem Lied „Segne Du Maria“ fand die heilige Messe ihr Ende. Herrn Pfarrer Kollar auch von dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Da Keiner beim Gottesdienst stören wollte, war der Andrang danach an der Eingangstür umso größer und es kamen viele Gäste in den Saal. Aber unsere Vorstandsmitglieder Ernst Vogel, Peter-Heinrich Taugner und Kassenwart Hans Taugner sowie Uwe Taugner, haben dies hervorragend bewältigt. Hier wurden auch die Heimatblätter verteilt. Es wurde weiter erzählt und Neuigkeiten ausgetauscht. Herr Othmar Betschner zeigte eine philatelistische Ausstellung „Csatad-Lenauheim-Lenau, Poststücke von 1899 bis 2009“ die bei den Besuchern gut ankam. Vier Schautafeln mit Poststücken in Bezug auf Lenauheim waren ausgestellt.

Die HOG Lenauheim hatte Schautafeln mit aktuellen Bildern des Lenauheimer Friedhofes und aus den Aktivitäten der HOG Lenauheim den Vereinsmitgliedern zur Besichtigung angeboten. Alle konnten sich über das aktuelle Aussehen des Friedhofes informieren. Die Spender der Gelder für die Instandhaltung des Friedhofes müssen schließlich auf dem neuesten Informationsstand sein. Nur so können wir gemeinsam weitermachen und die letzten Ruhestätten unserer Ahnen pflegen und hegen, als ein Denkmal an das Leben der deutschen Bevölkerung in Lenauheim. Die Schautafel mit den Tätigkeiten der Heimatortsgemeinschaft war sehr vielfältig gestaltet und übermittelte Alles was in letzter Zeit geschah. Bei denjenigen, welche bei den Veranstaltungen mitgemacht haben, brachten die Bilder die Geschehnisse leibhaftig in Erinnerung. Die Karlsruher Presse war auch anwesend und hat sich für unsere Aktivitäten interessiert. BNN hat einen großen Bericht am Montag den 26. September über unser Fest gebracht (BNN-Artikel als PDF-Datei). Dies freut uns und bedeutet, dass wir ein Teil der Gegenwart in Deutschland sind.

Nach einer kurzen Pause in der viel erzählt wurde, haben wir gemeinsam die „Banater Hymne“ gesungen. Der Vorsitzende der HOG Lenauheim, Werner Griebel, begrüßte die anwesenden Gäste, die Lenauheimer die aus unserem Heimatort angereist waren, Jahrgang 1966/1967 sowie die Ehrengäste unseres Festes. Die Ehre gaben uns: Herr Ilie Suciu Bürgermeister von Lenauheim, mit Gattin und Sohn, Herr Werner Gilde, Kreisvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben Karlsruhe und Vorsitzender der HOG Billed, Herr Norbert Neidenbach, Vorsitzender der HOG Großjetscha mit Gattin und Herr Dietmar Giel, Vorsitzender HOG Kleinjetscha mit Gattin sowie Herr Jürgen Griebel, Stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V. In seinem Rechenschaftsbericht brachte der Vorsitzende die wichtigsten Geschehnisse der letzten zwei Jahre zum Ausdruck. Priorität wurde auf den Lenauheimer Friedhof, gesetzt. Ziele für die Zukunft sind angesprochen worden. Große Hoffnung diese umzusetzen besteht, wenn man sich im Saal umschaute und feststellte, dass das Durchschnittsalter der Anwesenden nicht „hoch“ war. Im Anschluss wurde Herrn Jürgen Griebel das Wort erteilt, der auf „schwowisch“ die Gäste begrüßte.

Bürgermeister Suciu wurde nun vom Vorsitzenden um einige Worte gebeten. Er begrüßte alle Gäste und brachte seine Freude zum Ausdruck in unserer Mitte zu sein um mit uns gemeinsam, diesen schönen Tag zu feiern. Seine Gastgeschenke waren: „Eugenia“ (ein gefüllter Kecks) und „Batoane“ (eine gekochte Schokolade) bei fast allen noch bekannt. Jeder konnte sich nach Belieben bedienen. Seitens der HOG wurde ihm ein Heimatblatt, eine CD mit dem „Fest Kinder des Dorfes 2010“ und eine CD von unserem letzten Heimattreffen in Königsbrunn, überreicht. Er bedankte sich und wünschte eine gute Unterhaltung.

Nach einigen abschließenden Worten des Vorsitzenden wurde, gemeinsam die Deutsche Hymne gesungen. Die Zeit eilte voran und in einem Nebenraum waren die acht Trachtenpaare mit vielen fleißigen Helferinnen schon dabei die Frauen anzuziehen. Es sollte ja alles stimmen und die schön gelegten Röcke sollten auch ihre Falten behalten. Es war nun soweit, wir konnten aufmarschieren und die Lenauheimer Tracht zur Schau tragen. Voran ging es mit dem von Yvonne und Niki Dornstauder schön geschmückten Rosmarinstrauß. Sie brachten ihn aus dem Banat mit wo er in Heimaterde wuchs. Im Saal waren natürlich alle Augen auf die Trachtenpaare gerichtet und in Einigen konnte man auch Tränen sehen. Es waren Tränen der Freude an die Tradition die wir weiter pflegen. Die Stimmung war gut und man konnte schon bald den Ruf: „Buwe was han mer heit?“ worauf die Gesellschaft antwortete: „Kerwei“ hören. Zu diesem Anlass wurden „Kerweispüche“ vorgetragen und der Strauß wurde versteigert, glücklicher Gewinner war Helmfried Klein, der mit seiner Partnerin, nach altem Brauch, einen Ehrentanz mit dem Strauß bekam. Nach dem Tanzen verließen die Träger mit den wunderschönen Trachten die Tanzfläche, unter regem Applaus der Anwesenden. Hier wollen wir auch die Trachtenträger nennen, die keine Mühe und Kosten scheuten um Tradition zu zeigen: Isolde und Werner Griebel, Henriette Wenzon und Helmfried Klein, Yvonne und Nikolaus Dornstauder, Astrid und Jürgen Griebel, Elke Weniger-Viel und Egmond Viel, Jasmin Dornstauder und Markus Reiter, Sabine Wolf und Berthold Wenzon, Helmine und Reinhard Reiter.

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Während des Treffens fand eine „Altersehrung“ der drei ältesten anwesenden Frauen und Männer statt. Die Jahrgänge 1966/1967 hatten an diesem Tag ein Klassentreffen in Karlsruhe und besuchten gemeinsam das Treffen der HOG. Sie fühlten sich sichtlich wohl. Das könnte auch für andere Jahrgänge eine Möglichkeit zu einem Treffen in den nächsten Jahren sein.

Das von vielen erwartete Heimatblatt, ist auch wieder erschienen, Redaktion Jürgen Griebel. Es beinhaltet neben einem Grußwort, Aktivitäten der HOG, des Bundesverbandes, der Gemeinde Lenauheim, Geschichtliches, Geschichten sowie Bilder. Der letzte Teil ist wie immer mit Personalien bedruckt. Das Heimatblatt kann in gedruckter Form auch nachbestellt werden oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Am Abend folgte eine Tanzunterhaltung bis in den frühen Morgen wobei es lustig zu ging. Für die gesamte musikalische Untermalung und eine gute Unterhaltung sorgten die „Rheinmusikanten“ mit Bertwin Mumper, Udo und Orti Nikolaus Meinhardt aus Karlsruhe. Die Landsleute nutzten diese Gelegenheit und füllten stets die Tanzfläche wie in der Heimat im „Groß Wertshaus“.

Auch von dieser Stelle aus möchte sich der Vorstand bei allen nicht genannten und genannten Teilnehmern, Helfern und Helferinnen bei dem Ankleiden der Trachten und Organisator Helmfried Klein an Ort und Stelle, sowie bei jenen die bei den Vorbereitungen im Vorfeld geholfen haben, nochmals herzlichst bedanken. Es war beispielhaft und hat mal wieder gezeigt „nur wenn Jedermann anpackt, kann es Etwas werden“.

Die Bildergalerie zum „Heimattreffen 2011“ können Sie sich hier ansehen.