Zu „Allerheiligen“ ein nachdenkliches Gedicht von Alfred Mühlroth.
Der Friedhof
Ein stiller Ort,wo all meine Ahnen ruhen
aus der Ansiedlungszeit schlafen sie zufrieden
als der Herrgott sie hatte abberufen
in die Erde die sie geschaffen,unsere Lieben
Vor den Gräbern meiner Verwandten,stehe ich einsam
und denke an die Zeit zurück als sie noch lebten
teilten das Gute und Schlechte immer gemeinsam
waren mit vielen Sorgen sehr oft umgeben
Die Zeit und die Kriege,brachten viel Leid
einige mußten sterben, andere Verurteilt, Verhaftet
in den Lagern gezwungen zu schwerer Arbeit
die Not, das Elend, der Lohn blieb ungeachtet
Hier ruhen auch fremde Soldaten,die gefallen
als unbekannte gebettet in unserer Erde
auch sie gehören zu uns, wie alle andere
auch ihnen gehört Respekt und Ehre
Einige der schönsten Stunden waren an Allerheiligen
am Abend glaubte man der Friedhof stehe in Flammen
der war hell beleuchtet im Kerzenschein
die dort unzählbar auf den gräbern brannten
Anderes Leben und Zeiten sind angebrochen
die Menschen zerstreut in der ganzen Welt
als hätten sie sich irgendwo verkrochen
unter dem großen und weiten Himmelszelt
Die Familien und Verwandte oder Bekannte
ein Zusammenkommen schon bald eine Seltenheit
viele fremde Gesichter,andere Menschen, unbekannte
ein neues Leben, eine unsichtbare Zeit
So steht auch der Friedhof verlassen
nur die Toten haben ihre Ruhe und Frieden
man glaubt,aber man kanns nicht Fassen
und trotzdem bleiben sie unsere Lieben
Viele dieser Ruhestätten sind verlassen, schon unbekannt
kein Kreuz, kein Namen oder irgend ein Zeichen
auch sie waren einst von uns allen bekannt
Heute sind sie vergessen, sind andere Zeiten
Für heute nehme ich Abschied meine Lieben
so oft ich kann, komme ich immer wieder
das ist meine Pflicht und Schuldigkeit
zu Euch zu kommen, auch in die Ewigkeit.
Alfred Mühlroth