Zum sechzigsten Geburtstag von Werner Griebel, Vorsitzender der HOG Lenauheim, ein Blick auf seinen Dienst an der Gemeinschaft.
Verfolgt man die Medienpräsenz der HOG Lenauheim, sei es in unserer Verbandszeitung „Banater Post“, sei es in ihren eigenen Informations- und Kommunikationsmitteln – dem zweijährlich erscheinenden Lenauheimer Heimatblatt sowie der Internetplattform www.lenauheim.de –, stellt man unschwer fest, dass es sich hier um eine aktive, lebendige Gemeinschaft handelt.
Dahinter steht ein verantwortungs- und pflichtbewusst agierender Vorstand und selbstverständlich einer, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, der die Gemeinschaft nach innen und nach außen repräsentiert: der Vorsitzende. Und der heißt Werner Griebel. Schon früh hat er sich dem Dienst an der Gemeinschaft verschrieben: Seit 1997 wirkt er im Vorstand der HOG Lenauheim mit, seit 2001 ist er deren Vorsitzender. Am 12. Dezember feiert Werner Griebel seinen 60. Geburtstag – ein willkommener Anlass, Rückschau auf seine ersprießliche ehrenamtliche Tätigkeit zu halten, ihm aber auch für sein außerordentliches Engagement Dank und Anerkennung zu zollen.
Dass die Arbeit der HOG Lenauheim heute auf zwei festen Säulen steht, ist in hohem Maße dem unermüdlichen Einsatz ihres Vorsitzenden zu verdanken. Die eine Säule bildet die landsmannschaftliche Tätigkeit in Deutschland, die stets ein Ziel vor Augen hat: die Gemeinschaft zu erhalten, den Zusammenhalt zu stärken, die überlieferten Traditionen zu pflegen. Dabei konnte Werner Griebel auf die seit 1980 – dem Gründungsjahr der HOG Lenauheim – geleistete Vorarbeit aufbauen und Bewährtes weiterführen. Genannt seien die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden Heimattreffen, die seit 1993 jährlich ausgetragenen Fußballturniere oder die stetige Pflege der Heimatortskartei. Doch muss eine Gemeinschaft, will sie bestehen und sich weiterentwickeln, auch neue Wege einschlagen und immer wieder neue Prioritäten definieren und neue Akzente setzen. Das hat der HOG-Vorsitzende richtig erkannt und dementsprechend manches Projekt vorangetrieben. So wurden beispielsweise mit der 2008 erstmals veranstalteten Silvesterfeier in Mannheim eine neue Begegnungsmöglichkeit oder mit der seit 1999 bestehenden Internetpräsenz der HOG sowie dem ebenfalls seit 1999 herausgegebenen Lenauheimer Heimatblatt zusätzliche Informations-, Kommunikations- und Dokumentationsmöglichkeiten geschaffen. Ein weiteres Projekt, das auch und vor allem dank des Einsatzes des Jubilars zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden konnte, war die Herausgabe des von Dietmar Giel erstellten Familienbuchs im Jahr 2006. Und nicht zuletzt sei die verstärkte Präsenz der HOG Lenauheim – oft auch mit Fahnenabordnung – bei verschiedenen landsmannschaftlichen und sonstigen Veranstaltungen in Deutschland und im Banat erwähnt.
Die zweite Säule der HOG-Tätigkeit bilden die Präsenz und das Engagement in der alten Heimat. Sie werden getragen von dem Bestreben, das kulturelle Erbe der Gemeinschaft vor Ort zu bewahren und partnerschaftliche Beziehungen zum Bürgermeisteramt und der Gemeindeverwaltung zu pflegen. Kirche, Friedhof, Kriegerdenkmal, Heimatmuseum sind die Stichworte, wenn es um den Erhalt wichtiger Kulturgüter geht. Diesbezüglich hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan, auch weil es Werner Griebel ein persönliches Anliegen war und ist, all das zu leisten, was nur irgend möglich ist. Durch seinen Einsatz, der oft auch vor Ort, in Lenauheim, gefragt war, aber auch dank der anhaltenden Spendenbereitschaft der Landsleute kann die HOG in jüngster Vergangenheit mit beachtlichen Leistungen aufwarten. Neben dem Erhalt und der Pflege der Friedhofsanlage, die zu den Daueraufgaben der HOG zählen und mit Nachdruck verfolgt werden, wurden 2012 die Kreuzwegstationen auf dem Friedhof erneuert. Ein Jahr später hat die Friedhofskapelle ein neues Dach bekommen, und 2014 konnte die dringend notwendige Renovierung der Kirche, worauf die HOG schon seit Jahren hingearbeitet hat, in Angriff genommen werden. Als erster wichtiger Schritt wurde das Kirchendach saniert, und die Renovierung der Außenfassade der Kirche soll das nächste große Ziel sein.
Intensive Kontakte zum Lenauheimer Bürgermeisteramt und regelmäßige Besuche in der alten Heimat ermöglichten es Werner Griebel, die Zusammenarbeit zwischen HOG und Gemeinde zu verstetigen und auf eine feste Basis zu stellen. Die Lenau-Feier im Jahr 2002 aus Anlass des 200. Geburtstags des Dichters sowie die aktive Beteiligung der HOG an den seit 2006 in Lenauheim organisierten Festen „Kinder des Dorfes“ sind sichtbarer Ausdruck dieser Kooperation.
Ein Herzensanliegen von Werner Griebel war und ist die Erneuerung der Trachtenpuppen im Lenauheimer Heimatmuseum um sicherzustellen, dass die banatschwäbischen Trachten als sinnfälliges Symbol unserer Identität und Tradition auch in Zukunft erhalten und anschaulich präsentiert werden können. Das Projekt, wofür sich der Jubilar schon seit Jahren stark macht, ist zwar noch nicht abgeschlossen, erzielte aber dank der Mitwirkung zahlreicher Heimatortsgemeinschaften schöne Fortschritte.
Hinter solchen Leistungen, wie sie hier nur skizziert werden konnten, steckt eine Menge Arbeit, aber auch viel Leidenschaft und Hingabe. Bei der Bewältigung seiner vielseitigen Aufgaben erhält der Jubilar Unterstützung nicht nur durch seine Vorstandskollegen, sondern auch und in hohem Maße durch seine Familie, die in die landsmannschaftliche Arbeit eng eingebunden ist.
In Anerkennung seiner Verdienste verleiht der Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben Werner Griebel zum 60. Geburtstag die Verdienstmedaille in Silber. Die Geburtstagswünsche seiner Landsleute hat Heidrun Hockl treffend in folgenden Reim in Lenauheimer Dialekt gepackt: „Alles Gudi, Dir Werner, un vill Glick, / noch vill Johr mit de Isolde, deim beschte Stick! / Sege, Gsundheit un nor es Allerbescht, / des winsch mer dir zu deinem Fescht. / Noch lang sollscht uns erhalde bleiwe, / grad so aktiv wie in bisheriche Zeide!“
Herbert J. Klein und Walter Tonţa