Lenauheimer nahmen an der Gedenkveranstaltung zur Deportation teil

Der Landesverband Baden-Württemberg und der Kreisverband Karlsruhe, der Landsmannschaft der Banater Schwaben, haben zu einer Gedenkveranstaltung, in Karlsruhe aufgerufen. Sie wurde fast auf den Tag genau, 75 Jahre nach der Aushebung unserer Eltern und Großeltern, auf dem Hauptfriedhof und in einem Pfarrgemeindesaal abgehalten.

Dem Aufruf zur Veranstaltung sind viele Menschen gefolgt, unter anderem auch die Fahnenabordnung der HOG Lenauheim, mit dem Vorsitzenden Werner Griebel, sowie Fahnenabordnungen weiterer Heimatortsgemeinschaften. Den Rahmen der Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof bildeten ein Bläserensemble sowie ein Chor, der bewegende Lieder aus der Zeit der Deportation in die Sowjetunion vortrug.

An der Veranstaltung am Gedenkstein der Billeder, gaben sich der Karlsruher Oberbürgermeister, Dr. Frank Mentrup, Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch, Pfarrer Kraus und der Stellvertretende Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Herr Jürgen Griebel, die Ehre. Ansprachen hielten der Kreisvorsitzende Werner Gilde und Landesvorsitzende Richard S. Jäger.

An der Veranstaltung, sowohl auf dem Hauptfriedhof als auch im Pfarrgemeindesaal St. Bernhard, nahmen auch gebürtige Lenauheimer Landsleute teil. Sie waren als Gäste, aber auch bei der Verköstigung und beim Chor als Mitgestalter eingebunden und haben mitgewirkt.

Der Karlsruher Chor, mit seinen Solistinnen, zeigte sich erneut mit, der Veranstaltung angepassten, guten Interpretationen.

Jürgen Griebel, Stellvertretender Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, überbrachte die Grüße des Bundesvorsitzenden und des gesamten Bundesvorstandes. In seinen Worten nahm er auch einen persönlichen Bezug, im Hinblick auf seinen Großvater, der zu Lebzeiten eben auch immer wieder aus seiner Deportation in die Sowjetunion berichtet hatte.

Es folgten die vier Landsleute als Zeitzeugen der Deportation, mit ihren Vorträgen über die Zeit, das Leben sowie das Erlittene. Dabei war das Auditorium sehr still und vermutlich mit den Gedanken bei den vielen Menschen, die das Unheil selbst erlitten haben, im Laufe der Jahre im Banat oder in Deutschland bereits verstorben sind, oder gar für immer dort geblieben sind. Sie gaben uns wieder Mal einen Anstoß zum Nachdenken über Ungerechtigkeit.

In der Zeit der Vorträge kam auch Herr Radu Florea, Generalkonsul Rumäniens in Stuttgart, dazu. Er folgte etwas verspätet seiner Einladung. Einer der Vortragenden hat es jedoch nicht versäumt, in einem gepflegtem Rumänisch, den Generalkonsul bittend, den Dank für die monatliche finanzielle Entschädigung an den rumänischen Staatspräsident Klaus W. Johannis und die rumänische Regierung, weiter zu geben. Ein Gedenkkranz der rumänischen Seite wurde auch übergeben und wird am Gedenkstein auf dem Hauptfriedhof abgelegt.

Die sich anschließende Podiumsdiskussion ließ die verschiedenen Momente der Deportation nochmals Revue passieren.

Solche Veranstaltungen sind aus unserer Sicht sehr wichtig, denn sie regen zum Mahnen an und zeigen auch, dass man Verzeihen, aber nicht vergessen kann.

Hoffen wir doch, dass die Gräueltaten dieser Welt, durch solche Gedenkveranstaltungen, in Zukunft weniger werden.