Kindergärtnerin mit Herz und Seele

Am 23. März 2020 hat uns Magdalena Messmer, geborene Dimster, für immer verlassen. Dies teilte uns ihr Ehemann Mathias Messmer mit, der nun, nach über 60 Ehejahren, allein zurückgeblieben ist.

Magdalena und Mathias Messer, beide aus Sackelhausen stammend, kamen in den 1950er Jahren als junge Lehrkräfte nach Lenauheim. Sie waren beseelt von dem Wunsch, den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen nicht nur schulisches Wissen zu vermitteln, sondern darüber hinaus Verhaltensweisen und Eigenschaften zu fördern, sie für das banatschwäbische Brauchtum zu sensibilisieren und sie bestmöglich auf ihren weiteren Lebensweg vorzubereiten. Sie machten dies aus Pflichtbewusstheit und innerer Überzeugung.

Magdalena Messmer wirkte, nachdem ihre beiden Kinder Gerlinde und Heinz aus dem Gröbsten heraus waren, von 1965 bis 1979 als Erzieherin an der deutschen Abteilung des LPG-Kindergartens. Sie hat viele Jahrgänge betreut und den Kindern das für die Schule Nötige beigebracht. Auch kulturell war sie sehr aktiv. So hat sie viele Kindergartenfeste
organisiert, die sich sehen lassen konnten. Als die Zeit kam, auch in Lenauheim die auf den Dörfern in Mode gekommenen „Kinderkerweihen“ zu organisieren, hat sich das Ehepaar
Messmer mit aller Kraft und großer Leidenschaft dafür eingesetzt. Tante Leni, wie die Kinder sie liebevoll nannten, hat mit den Kindern banatschwäbische Tänze eingelernt. Auf
ihre Empfehlung hin ließen die Eltern Lenauheimer „schwowische“ Trachten anfertigen. Ihr Ehemann, Lehrer Mathias Messmer, bemühte sich, die Lenauheimer Blasmusik zu diesem
Anlass noch einmal dazu zu bewegen, zum „Kerweihmarsch“ aufzuspielen. Walter Griebel übernahm zu diesem Auftritt die musikalische Leitung und es wurde ein gelungenes Fest. Es sollte der letzte öffentliche Auftritt der Lenauheimer Blaskapelle sein.

Kinderkirchweih in Lenauheim im Jahr 1970: Magdalena Messmer mit ihren Schützlingen in banatschwäbischer Tracht Foto: HOG-Archiv

Für ihr Wirken als Kindergärtnerin und ihr kulturelles Engagement möchten wir Magdalena Messmer den Dank der Lenauheimer Gemeinschaft aussprechen. Sie hat viel für die Kinder in unserem Heimatort getan und wird bestimmt vielen ehemaligen Schützlingen in guter Erinnerung bleiben.

In den achtziger Jahren ist Magdalena Messmer mit ihrer Familie nach Deutschland ausgesiedelt. Eine neue Heimat fand sie in Reutlingen, in der Gegend, in der sich viele ihrer
Sackelhauser Landsleute niedergelassen haben. Hier hat sie sich zusammen mit ihrem Gatten lange Jahre in die landsmannschaftliche Arbeit der Banater Schwaben eingebracht.

Die Heimatortsgemeinschaft Lenauheim wird Magdalena Messmer stets ein ehrendes Andenken bewahren.