Am 15. Januar 1945 wurden auch aus Lenauheim, vermutlich unschuldige Menschen, in die Sowjetunion zur Wiederaufbauarbeit deportiert.
Im Heimatbuch Lenauheim wird es folgendermaßen geschildert: „In der Nacht vom 14. zum 15. Jänner kam es auch in Lenauheim zur Zwangsverschleppung in die Sowjetunion. Das Dorf war mit Soldaten besetzt, niemand durfte sein Haus verlassen. Es wurden 82 Burschen und Männer und 59 Mädchen und Frauen ausgehoben und in die Schule gebracht. Wenn jemand nicht zu Hause war, der auf der Liste stand, wurde ein Familienmitglied als Geisel mitgenommen, bis alle Gesuchten vollzählig im Schulhaus beisammen waren. Am 16.01. brachte man die Ausgehobenen in das Haus Emmerich Bartzers nach Hatzfeld. Es folgte eine formale ärztliche Untersuchung. Bald lösten russische Soldaten die rumänische Wachmannschaft ab, man brachte die Gefangenen zum Hatzfelder Bahnhof, wo man sie zu jeweils 30 Personen in Viehwaggons mit vernagelten Fenstern verlud.“
Dazu eine Statistik aus Lenauheim:
- Männer: 82 davon 10 Tote
- Frauen: 59 davon 1 Tote
- Zusammen: 141 davon 11 Tote
Was danach kam ist fast jedem mittlerweile bekannt. Heute gibt es nur noch 4 Personen von den Heimgekehrten, die noch am Leben sind. Wir wollen auch heute noch, nach 76 Jahren, an das Leiden dieser Menschen denken. Mögen solche Ungerechtigkeiten nie mehr vorkommen!