227. Kirchweihfesttag für die Lenauheimer katholische Kirche

Die alte vorhandene Kapelle, seit der Anlegung des Ortes, war bald baufällig geworden, so dass der Gottesdienst schon seit 1771 in der Schule abgehalten werden mußte. Auf Betreiben des Pfarrers Alexander Tomanovich und auf Einwirken des Bischofs Emmerich Christovich bei der Kaiserin Maria Theresia als Patronatsherrin wurde auf Kosten der Hofkammer 1778 eine neue große Kirche im Barockstil erbaut, die heute noch steht.

Am 24. Juni besichtigte der Bischof den Rohbau und noch im selben Jahr, vermutlich am 11. Oktober, wurde die neue Kirche durch den Neubeschenowaer Distriktdechanten Anton Spissich de Japra eingeweiht. Die Schutzpatronin der Gemeinde war fortan die heilige Theresia. Das Altarbild ist eine Stiftung der Kaiserin, die am 7. März 1778 die Anstellung eines Kaplans genehmigt.

Hauptaltar der röm.-kath. Kirche
Hauptaltar der röm.-kath. Kirche

Das Altarbild wurde von einem Wiener Künstler gemalt. 1784 wurde die Ziegelwölbung durch ein Holzgewölbe ersetzt und drei neue Altäre (aus einem österreichischen Kloster) aufgestellt. Die Kirche erlebte während der Jahre manche Veränderung wie: 1827 erhielt der Turm eine Uhr, 1839 wurde der Fußboden mit Marmorplatten ausgelegt und 1843 über die Sakristei ein Oratorium erbaut. Die römisch katholische Kirche wurde 1968 von der LPG renoviert.

Das Dach und der Außenbereich der Kirche wurden 1992 auf Initiative des Kirchenratsvorsitzenden August Griebel und einiger beherzten Landsleute aus Lenauheim und Deutschland durch finanzielle Hilfe der Diözese Köln renoviert. Die Kirche wurde eine Filiale der Lowriner Kirchengemeinde, wegen der geringen römisch-katholischen Bevölkerung. Gottesdienste wurden in dreiwöchentlichem Rhythmus eingeführt.

Sitte war es in Lenauheim das der erste Sonntag nach Theresia (15. Oktober) der Tag war wo die Lenauheimer ihr „Kerweih“ feierten. Im laufe dieser 227 Jahren waren es nicht immer berauschende Feste, es waren auch Jahre wo nur ein Gottesdienst zu ehren dieses Tages gefeiert wurde. In den sechziger Jahren wurde wieder bis mitte der achziger Jahren Kerwei gefeiert. Mit der Aussiedlung der katholischen Gläubigen gingen auch die Kerweifeste zu Ende.

In Gedanken an unsere Kerwei und an die schönen Feste möchten wir einen Kerweispruch gepaart mit dem Kerweimarsch präsentieren:

Kirchweihspruch

„WILLKOMMEN!“ ruf ich groß und klein
„WILLKOMMEN!“ sollt ihr alle sein!
Auch alle Gäste grüßen wir
In unserem trauten Kreise hier.

Den Brauch der Alten wollen wir halten,
Ihn ehren und ihn neu gestalten
Ihn pflegen stets mit Herz und Sinn,
Der Jugend bringt er nur Gewinn.

Wie bei den Ahnen, so auch hier
Ist der Strauß des Festes
Er ist des Tages schönste Pracht
Der uns‘ re Herzen selig macht.

Er kündet wie es einst‘ ens war
Hier in der Heimat Jahr für Jahr.
Erinnerung schmückt ihn allein
Den lieben schönen Rosmarein.

In seinem herben frischen Duft
Weht uns’rer Heimat helle Luft.
In seinem zarten Immergrün
Wird auch das Schwabenvölkchen blüh‘ n.

Darum ruft er:
Bleibe wack‘ rer Schwabensinn,
so frisch und grün wie ich es bin!
So will ich blüh‘ n, wenn ihr bewahrt
Die gute alte Schwabenart.