Deutsches Konsulat in Temeswar

Aktualisierung: Proteste gegen Schließung letztlich erfolgreich – Das Auswärtige Amt hat seine Pläne revidiert, das Deutsche Konsulat in Temeswar in ein Honorarkonsulat umzuwandeln. Um Haushaltsmittel einzusparen, soll stattdessen das Deutsche Generalkonsulat in Hermannstadt in ein Konsulat umgewandelt werden.

Das Deutsche Konsulat in Temeswar
Das Deutsche Konsulat in Temeswar

Durch diese Maßnahme bleibt die diplomatische Präsenz Deutschlands in der Fläche gesichert, teilten übereinstimmend die Bundestagsabgeordneten Ingo Wellenreuther und Susanne Kastner mit. In Rumänien wird Deutschland nun neben der Deutschen Botschaft in Bukarest mit zwei gleichrangigen Konsulaten in Hermannstadt und Temeswar vertreten sein.

Bundesvorstand, Landesvorstände, Kreis- und HOG-Vorstände haben das Thema bei vielen Gelegenheiten auf die Tagesordnung gebracht und sich ebenfalls massiv dafür eingesetzt, dass auch in Zukunft ein Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar aktiv und kompetent deutsche Interessen wahrnimmt.

Nach der freudigen Nachricht aus Berlin erklärte Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber: „Die Landsmannschaft dankt den Vertretern der Bundesregierung, ganz besonders dem Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Dr. Christoph Bergner. Beispielhaft agierten unser Kreisverband in Karlsruhe, Patenstadt von Temeswar, und die Heimatortsgemeinschaft Lenauheim. Entwickelt hatte sich eine überparteiliche und wahrhaft europäische Initiative, die letztlich erfolgreich war. Ein deutsches Konsulat in Temeswar kann auch in Zukunft deutsche Interessen im Banat wahren und einen Beitrag zur Entwicklung des europäischen Gedankens in dieser Region leisten.“

Die Absicht des Auswärtigen Amtes in Berlin, das Deutsche Konsulat in Temeswar zu schließen bzw. dessen Aufgaben einem Honorarkonsul zu übertragen, ist auf entschiedene Ablehnung vieler Verbände, Politiker und Landsleute gestoßen. Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, hat in einem Brief an Bundesaußenminister Westerwelle gegen die geplante Schließung protestiert und eine Revision dieser Entscheidung verlangt.

Gegen die Schließung des Deutschen Konsulats in Temeswar haben auch mehrere Gliederungen der Landsmannschaft Widerspruch angemeldet. Der Vorsitzende der HOG Lenauheim, Werner Griebel, hat in einem Brief an Bundesaußenminister Westerwelle unterstrichen, dass auch die von ihm geführte Heimatortsgemeinschaft die Unterstützung des Konsulats bei den Aktivitäten im Heimatort in Anspruch genommen hat. „Die EU-Mitgliedschaft hat Rumänien erlangt, aber es gibt noch viel zu tun.“ Dafür benötige man professionelle Unterstützung vor Ort.

Mehr zum Aufruf „Für das Deutsche Konsulat in Temeswar“ finden Sie auch auf den Internetseiten der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Den Brief des Vorsitzenden der HOG Lenauheim an das Auswärtige Amt und damit auch an Bundesaußenminister Westerwelle können Sie sich durchlesen!

Am 16. August 2011 erhielt die HOG Lenauheim das Antwort-Schreiben (hier als PDF-Datei) aus dem Auswärtigen Amt, durch das Referat Organisation und Globalplanung. Darin schreibt der Referatszuständige im Auftrag von Außenminister Westerwelle:

„Ich stimme Ihnen zu, dass unser Konsulat in Temeswar einen erheblichen Beitrag zur Pflege unserer guten Beziehungen zu unserem EU-Partner Rumänien und insbesondere zu den deutschen Minderheiten im Lande leistet. Unsere Beziehungen zu Rumänien sind im letzten Jahrzehnt aber gereift und haben auf den verschiedensten Feldern an Substanz gewonnen. Diese überaus soliden Beziehungen haben inzwischen ein Niveau erreicht, das wir auch mit einer etwas leichteren administrativen Struktur beibehalten und ausbauen können. So hat der Bedarf an unseren rechtskonsularischen Dienstleistungen vor dem Hintergrund des EU-Beitritts Rumäniens dort deutlich abgenommen. Ich bin daher zuversichtlich, dass ein Honorarkonsul die wichtige Brückenfunktion zur Region und den Banater Schwaben übernehmen kann. Die Botschaft Bukarest und das Generalkonsulat Hermannstadt werden das Ihre dazu beitragen, damit die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortgesetzt wird.“