Der Schnitt auf dem Lenauheimer Hotter

In unserer Heimatgemeinde Lenauheim gab es auch dieses Jahr 2012 einen guten „Schnitt“. Gerste und Weizen wurden mit modernen Mähdreschern geerntet.

Die Ernte wurde in große geräumige Hallen gefahren. Hier wird das „Bauerngold“ gelagert bis es an den Händler oder Verbraucher verkauft wird. Der moderne Bauer, wie auch schon unsere Ahnen es waren, ist auf den Verkaufsertrag angewiesen um sein Dasein und die kommende Ernte zu bewältigen.

In Lenauheim herrschten, über die ganze Druschzeit hinweg, Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad Celsius. Eine geeignete Temperatur, sogar ideale Temperatur, für diese Arbeit. Es folgt nun mit dem „Sterzen“ die Sommerackerung, die bei so trockenem Boden eher schwieriger von statten geht. Die Bilder wurden während des „Schnittes“ auf dem Lenauheimer Hotter aufgenommen.

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Foto-Galerie: Landwirtschaft, Juli 2012, Lenauheim

Bei unseren Ahnen lief das Ganze etwas anders ab. Unser Landsmann Hans Hockl beschrieb dies in seinem Gedicht:

Das Schnitterlied

Nun sind die Tage hell und heiß,
reif wogt das hohe Korn.
Holt eure blanken Sensen vor,
den Wezstein und das Horn!

Die Bauerngehn mit heitrer Stirn
Und scheu geschlossener Hand.
Gib deinen guten Segen, Herr,
Schütz uns vor Blitz und Brand!

So geht ein Fleh`n aus kargem Mund.
Dann strafft sich unser Schritt,
denn Bauernwerk ist Gotteswerk.
Wohlan zum frommen Schnitt!

Nun sind die Tage hell und heiß,
reif wogt das hohe Korn.
Holt eure blanken Sensen vor,
den Wezstein und das Horn!

von Hans Wolfram Hockl