An der Schwelle des Jahres

Wir betreten allesamt
Wieder eines Jahres Schwelle,
das vom gleichen Urgrund stammt,
das mit tausend Sternen flammt
aus der gleichen Helle.

Immer ist in dieser Nacht
unser flehend Herz erhoben,
ganz dem Schöpfer dargebracht,
der die Welten kreisen macht
dort im Lichte droben.

Alles fällt zu seiner Zeit
Unerforscht aus der Verhüllung,
Sorge, Not und Herzensleid,
Herzengüte, Innigkeit,
Segen und Erfüllung.

Möge jeder, der noch fehlt,
endlich zu den Seinen finden,
und dem Kranken, lang gequält,
nun, von Hoffnung neu beseelt,
Schmerz und Trauer schwinden!

Mögen Haß und Kriegsgefahr
Bald für immer sich zerstreuen,
daß in treuer Bruderschar
sich die Menschen immer dar
ihres Lebens freuen!

von Hans Wolfram Hockl