Peter-Heinrich Taugner 60 Jahre alt

Deportation, ein Thema das auch heute in den Medien fast jeden Tag vorkommt und das ist auch gut so. Es wird auf ein Unrecht, das Menschen auf der ganzen Welt erleiden, die immer wieder ungerecht behandelt werden, hingewiesen.

Unsere Banater Schwaben sollten dies auch am eigenen Leib spüren. Die erste Deportation war im Winter, jene in die Sowjetunion und die zweite im Sommer, die Deportation in die Baragansteppe. Bei letzterer wurden ganze Familien mit Kleinkindern, alten Menschen, schwangere Frauen, kranke Menschen gnadenlos per Eisenbahn in die Weiten Südostrumäniens auf das Stoppelfeld „gesetzt“ und mehr oder weniger sich selbst überlassen.

Peter Heinrich TaugnerZu denen Familien zählten auch viele aus Lenauheim. Unter ihnen auch die Familie Peter und Elisabeth Taugner, geb. Müller. Sie sollten noch einen zweiten Sohn, unseren Jubilar Peter-Heinrich in der Steppe bekommen. Er wurde am 9. Januar 1953 Giurgeni-Noi/Rachitoasa geboren. Winterzeit und im Baragan insbesondere eine kalte, eine eisige Zeit. Es galt wie für viele anderen sich durch den Alltag zu bringen, weiter zu machen, mit der Hoffnung irgendwann wieder zurück in die Heimat zu kommen.

Als Dreijähriger sollte Peter-Heinrich dann in die Heimat seiner Eltern und Ahnen, nach Lenauheim kommen. Hier hatte er nun die Möglichkeit den deutschen Kindergarten und anschließend die deutsche Achtklassenschule zu besuchen. Schon als kleines Kind machte es ihm Spaß Fußball zu spielen. Er nutzte die nahe gelegene „Hutwed“ und den „Sportplatz“ mit den Straßenkindern, um dem runden Leder nachzujagen. Ehrgeizig und diszipliniert war Peter-Heinrich schon immer und so schaffte er auch seine Ziele die er sich steckte. Erstens einen Beruf zu erlernen und zweitens als Profi Fußball zu spielen.

Nach dem Abschluss der achten Klasse in Lenauheim sollte er wie viele andere in die Kreisstadt Temeswar, um seiner Zukunft einen Sinn zu geben, um im Leben seinen Mann zu stellen. Er machte eine Ausbildung in der Buchdruckerei, wo er auch eine Zeit lang tätig war. Parallel dazu hat er sein Hobby mehr und mehr in seinen Alltag integriert. Es machte ihm großen Spaß, er hatte Erfolg und somit fand er bald seinen Platz in der Mannschaft der UMT Temeswar. Er war auch einer der Spieler, die die meisten Tore schossen, als die Mannschaft in die zweite Liga aufstieg. Einen Arbeitsplatz fand er auch im größten Werk der Stadt der UMT, welches die Mannschaft sponserte. Mit dieser Mannschaft hatte er große Erfolge gefeiert und beruflich hat er hier seinen Meisterbief erzielt. Als Spieler wechselte Taugner zu Electromotor Temeswar und nach deren Auflösung zu „Auto“ Temeswar. Hier wurde ihm nach einer gewissen Zeit als Spieler der Managerposten der Fußballmannschaft angeboten. Im fußballerischen war er bis zu seiner Aussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1988 tätig.

Durch die Aussiedlung standen er und seine Frau Riane wie alle unsere Landsleute vor neuen, unbekannten Problemen. Aber er schaffte es auch hier, fand einen Arbeitsplatz und hat sein Auskommen.

Sportlich brachte er sich wieder aktiv ein, als er der Heimatortsgemeinschaft und gleich mit voller Verantwortung im Vorstand, beitrat. Er wurde in den Vorstand gewählt ist Beisitzer und Sportreferent. Dies macht unserem Landsmann viel Freude und der Vorstand ist froh so einen kompetenten Referenten für unsere Fußballturniere zu haben. Letztes Jahr hat Peter-Heinrich Taugner mit Landsleuten aus seiner Wahlheimat Nürnberg das Fußballturnier der HOG Lenauheim in Nürnberg organisiert. Es nahmen über einhundert Personen teil, war top organisiert und beispielhaft. Er bringt sich auch in anderen Tätigkeiten der HOG immer korrekt und sachlich ein. Ein Mann auf den man sich verlassen kann. Zurzeit plant er schon das Fußballturnier der Heimatortsgemeinschaft Lenauheim für das Jahr 2013.

Im Namen des Vorstandes und der Heimatortsgemeinschaft Lenauheim möchte ich unserem Jubilar die besten Glückwünsche überbringen. Der liebe Gott möge Ihm noch viel Kraft und Ausdauer schenken, um im Ehrendienste der Gemeinschaft und in seiner Familie noch viel Gutes und Nützliches auf den Weg zu bringen.