Es ist ein Bedürfnis der Menschen sich zu treffen, auszutauschen, zu unterhalten und Vieles mehr. Dieses Bedürfnis haben die gewesenen Lenauheimer auch immer wieder. Ist es in Form eines Klassentreffens, eines Fußballturniers, eines Treffens im Heimatort Lenauheim oder eines Treffens der HOG Lenauheim wie in Königsbrunn am 14. September diesen Jahres.
Der Vorstand hatte schon die Gesamtorganisation in seinen vorhergehenden Sitzungen besprochen und das Nötige in die Wege geleitet. Im „Trachtenheim“ waren die Vorbereitungen bestens getroffen, was ja eine der Voraussetzungen für ein gelungenes Fest ist.
Der Vorstand der HOG Lenauheim traf sich etwas früher, hatte noch eine kurze Informationsbesprechung und legte dann gemeinsam mit der Installation der Technik, dem Aufbau der Fahnen und Banner, Schautafeln mit Bilder über die HOG und dem Lenauheimer Friedhof sowie andere Sachen, los. Unmittelbar danach trafen schon die ersten Gäste ein. Das frisch gedruckte Heimatblatt 2013, Redaktion Jürgen Griebel, wurde den Besuchern in seiner achten Auflage überreicht. Es war immer schon so, die Landsleute begrüßten sich herzlich und „das Erzählen“ nahm seinen Lauf.
Zu Beginn des Gottesdienstes hatte sich der Saal zur Hälfte gefüllt und Pfarrer Paul Kollar konnte mit der Heiligen Messe beginnen. Pfarrer Kollar brachte den Gläubigen mit Gefühl den Sinn des Festanlasses und seine Entstehung bei. Es ist die Kirche und der Glaube die uns immer wieder zusammenbringen. Beide können den Menschen in ihrem Alltag helfen über alles Mögliche hinweg zu kommen. Pfarrer Kollar kann man ruhigen Gewissens einen Heimatpfarrer für uns Banater Schwaben nennen. Er fühlt wie wir, er brachte die Worte zum Verständnis der teilnehmenden Gläubigen in den Raum. Lesung und Fürbitten wurden von Isolde und Werner Griebel vorgetragen. Die Totenehrung hielt Ernst Vogel, der auch die Namen der Verstorbenen Lenauheimer seit dem letzten Treffen vorlas. Der Gottesdienst wurde musikalisch von einem Chorgesang mit Werner Zippel (Orgel), Hans Frahler, Katharina Dittiger, Franziska Mieth, Isolde Griebel, Lorenz Minnich und Hans Taugner, begleitet. Nikolaus Dornstauder spielte zwei Liedaufnahmen aus der Lenauheimer Kirche von 1983 mit Bildern, zu Beginn und am Schluss der Messe, ein. Nach einer kurzen Verschnaufpause für alle Beteiligten ergriff der HOG Vorsitzende Werner Griebel das Wort. Zu Beginn wurde gemeinsam die Banater Hymne gesungen.
Werner Griebel begrüßte die Gäste sowie die Ehrengäste: Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender, Jürgen Griebel, stellvertretender Bundesvorsitzender, Ilie Suciu, Bürgermeister von Lenauheim, Pfarrer Paul Kollar, sowie alle Gäste. Es folgte der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden der HOG für die letzten vier Jahre, also die vergangene Wahlperiode. Hier möchten wir nur einige wichtige Vorhaben der HOG Lenauheim, die durchgeführt wurden oder in der Durchführung sind, nennen. Umbau der Kreuzwegstationen auf dem Lenauheimer Friedhof, finanziert über Stiftungen von gewesenen Lenauheimer. Die Dacherneuerung an der Friedhofskapelle sowie die Erneuerung der Fensterscheiben und der Gewölbedecke, finanziert von der HOG Lenauheim sowie finanzielle Mithilfe bei der Instandhaltung der Lenauheimer Kirche. Das Kirchendach soll erneuert werden, hier sind wir dabei mitzuhelfen. Die Diözese Temeswar ist federführend in diesem Projekt, es wurden Dachziegel angekauft, diese stehen auf dem Kirchenhof. Die HOG Lenauheim ist bereit ihren finanziellen Anteil für das Vorhaben zu leisten, leider hat uns ein Brief, auf Nachfrage, kurz vor unserem Treffen von Herr Ökonom der Diözese H.H. Nikola Lauš, (der Brief hat auch beim Treffen ausgehangen) erreicht, in dem die Mitteilung leider nicht viel versprechend klingt: „Leider können wir Ihnen zur Zeit keine klare/ausführlichere Antwort geben. Das Renovierungsprojekt des Kirchendaches in Lenauheim ist aber auch für uns ein wichtiger Aspekt. Gerade aus diesem Grunde haben wir bisher, die in unseren vorherigen E-Mails erwähnten Summen, dafür ausgegeben und auch unsere Fachleute mit der Erfassung des Kostenvoranschlags beauftragt.“. Wir, der Vorstand der HOG Lenauheim, sind aber zuversichtlich und hoffen, dass wir dieses Projekt gemeinsam umsetzen können.
Die kulturelle und sportliche Seite der HOG Lenauheim kam auch nicht zu kurz, wir hatten jedes Jahr ein gutbesuchtes Fußballturnier in Karlsruhe, Nürnberg und Schwenningen. Hier beteiligten sich überwiegend junge Leute und Kinder, die ja wohl die Zukunft unserer Gemeinschaft sind. Silvesterfeiern wurden die letzten Jahre in Mannheim für die Lenauheimer und weiteren Banater Schwaben in einem schönen Rahmen begangen. Die HOG hat sich am Projekt „Heimatsachen“ erfolgreich beteiligt, sowie an Wallfahrten in „Oggersheim“ und „Maria Radna“ teilgenommen. Es fanden zwei Treffen der „Kinder des Dorfes“ in Lenauheim statt. Die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisteramt und dem zuständigen Pfarrer hat gut funktioniert. Bürgermeister Suciu unterstützt auch sonst die HOG in ihren Belangen im Heimatort und hat immer ein offenes Ohr für uns.
Stellvertretend für die verstorbenen wurde Peter Taugner, langjähriges Vorstandsmitglied und Walter Griebel, der uns lange Jahre mit seiner musikalischen Hilfe begleitet hat, hervorgehoben. Im Anschluss brachte Kassenwart Hans Taugner den Kassenbericht und Uwe Taugner, den Kassenprüferbericht, den Anwesenden zur Kenntnis. Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber, hob in seinem Grußwort die Wichtigkeit unserer Gemeinschaft der Banater Schwaben vor und lobte die Aktivitäten der HOG Lenauheim. Er ging auf den Besuch am Vortag, in Würzburg im Rathaus und Trachtenmuseum gemeinsam mit Bürgermeister Suciu, Kreisvorsitzender Kaupa und Vorsitzendem Griebel, ein. Er ist voller Zuversicht, dass wir gemeinsam etwas für unsere Banater Schwaben umsetzen können.
Bürgermeister Suciu, überbrachte in seinem Grußwort die Grüße des Gemeinderates Lenauheim und der dort lebenden Bürger. Er begann in schwäbischer Mundart und überging in seine Muttersprache, lobte die gute Zusammenarbeit und hat schon zum Fest „Kinder des Dorfes“ für das erste Septemberwochenende 2014 nach Lenauheim eingeladen. Ernst Vogel und Hans Taugner wurden für ihre Verdienste mit der Silbernadel der Landsmannschaft und Peter-Heinrich Taugner mit dem Ehrenbrief der HOG Lenauheim für seinen unermüdlichen Einsatz für unsere Gemeinschaft geehrt.
Der offizielle Teil wurde mit dem gemeinsamen Singen der Deutschen Hymne abgeschlossen. Die Ehrung der ältesten Teilnehmer nahm Beisitzer Hans Schütt vor. Er überreichte ein Präsent und eine Urkunde an die geehrten. Älteste Teilnehmerin mit 92 Jahren war Frau Theresia Frahler, langjähriges Mitglied in der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V. und Frau Susanne Müller geb. Braun. Bei den Männer waren als älteste Teilnehmer die Herren Heinrich Latsch, Stefan Müller, Jakob Rosenhoffer und Johann Weber dabei.
Parallel zum Heimattreffen fand auch, auf Aufruf von Nikolaus Dornstauder, ein Jahrgangstreffen des Lenauheimer Jahrganges 1969, mit zahlreicher Beteiligung statt. Die gewesene Klassenlehrerin Brunhilde Domonkos, geb. Hüpfel, kam auch zum Treffen und fühlte sich sichtlich wohl.
Es folgte, unter den Klängen der Blasmusik der Banater Schwaben Augsburg, der Einmarsch der Trachtenpaare mit dem von Frau Barbara Margarethe Reiter gestifteten und von Yvonne und Nikolaus Dornstauder schön geschmückten Rosmarinstraußes, dem Symbol des Festes. Es sind folgende Paare in wunderbaren farbenfrohen Trachten einmarschiert: Isolde und Werner Griebel, Henriette Wenzon und Helmfried Klein, Anna Fetscher und Dominik Schuld, Astrid und Jürgen Griebel, Helmine und Reinhard Reiter, Jasmin und Nikolaus Dornstauder und Herta und Raimund Schuld. Von hier aus auch ein Dankeschön an die Helferinnen beim Ankleiden. Die Begeisterung der Zuschauer konnte man in ihren Gesichtern lesen. Es waren Momente der Freude und Rückbesinnung. Viele hatten so einen Trachtenaufmarsch selbst im Lenauheimer „Groß Wertshaus“ miterlebt und sich bestimmt in die Vergangenheit versetzt gefühlt. Es folgte der Vortrag des ersten „Kerweispruchs“ durch Werner Griebel und des zweiten Spruchs durch Helmfried Klein. Er hat auch anschließend den Strauß auf amerikanische Art „verletzetiert“. Beim klingeln des Weckers stand nun der Gewinner fest. Es war Reinhard Reiter, der ihn wie es sich später herausstellte seiner Frau Helmine nachträglich zur Silberhochzeit schenkte. Im bunten Reigen ging es beim Tanz mit einigen Stücken weiter, gefolgt vom Ausmarsch und dem gemeinsamen Fototermin.
Dieses Jahr standen auch wie angekündigt, die Vorstandswahlen der Heimatortsgemeinschaft an. Als Wahlleiter fungierte Peter-Dietmar Leber. Nach der Entlastung des alten Vorstandes wurden Vorschläge für den neuen Vorstand angenommen. Der alte Vorstand stellte sich nochmals geschlossen zur Wahl und wurde auch für die nächste Wahlperiode, von vier Jahren, gewählt. Alle nahmen die Wahl an. Vorsitzender Werner Griebel, stellvertretender Vorsitzender Helmfried Klein, Kassenwart Hans Taugner, Beisitzer: Peter-Heinrich Taugner, Jürgen Griebel, Nikolaus Dornstauder, Hans Schütt und Ernst Vogel. Als Kassenprüfer wurden Egmond Viel und Uwe Taugner in ihrem Amt bestätigt. Vorsitzender Griebel sowie der weitere Vorstand bedankten sich für das dargebrachte Vertrauen und versprach weiterhin für die HOG gemeinsam das Möglichste umzusetzen.
Bei guter Blasmusik unter Werner Zippel wurde der Unterhaltungsabend fortgesetzt und die Beteiligten fühlten sich wohl. Auf der Tanzfläche konnte man auch die älteste Teilnehmerin, mit 92 Jahren, Frau Theresia Frahler, sehen. Jung und alt verbrachten bei gutem Essen und einem guten Tropfen ihr geselliges Zusammensein bis in die späten Abendstunden. Ein Treffen welches wieder mal bewies, wie wichtig der Kontakt und Zusammenhalt der ehemaligen Lenauheimer ist.
Einen herzlichen Dank an den gesamten Vorstand, insbesondere an Yvonne und Nikolaus Dornstauder, für die Organisation des Festes. Nur wenn Menschen mit dem Herzen bei der Sache sind, kann man ein Heimattreffen wie das der Lenauheimer HOG feiern.