In der Landsmannschaft der Banater Schwaben Mitglied zu sein war eine Ehre für Karl Blassmann. Er war ein bekennender Lenauheimer und Banater Schwabe. Die alte Heimat ist ein Thema, welches unseren Landsmann schon Zuhause und noch mehr in der Bundesrepublik Deutschland sehr beschäftigte.
Karl Blassmann, geboren am 17. November 1927 in Lenauheim, ältester Sohn von vier Kindern der Großbauernfamilie Peter und Katharina Blassmann, geb. Anton. Kindergarten und Schule besuchte er in Lenauheim und als 17-jähriger musste er mit der Lenauheimer Kolonne die Flucht nach Westen, um der russischen Front zu entkommen, antreten. Dieser Weg, hin und zurück, sollte Blassmann für sein Leben lang prägen. Zuhause in Lenauheim angekommen folgten eine Teilenteignung und später die gesamte Enteignung. Als es besser zu werden schien und das Leben etwas „normaler“ wurde, ist die Familie mit vielen Schwaben in die Baragansteppe deportiert worden. Wieder ein Rückschlag, der sich wieder nach Lenauheim zurück gekehrt, verbesserte, was aber nicht auf Dauer gelang. Deswegen haben er und seine Familie den Entschluss zur Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland gefasst und sind im August 1978 nach Karlsruhe übersiedelt.
Karl Blassmann ist ein außergewöhnliches Mitglied unserer Heimatortsgemeinschaft gewesen. Sein Einsatz ist im kulturellen und wirtschaftlichen Wirken zum Ausdruck gekommen. Er war einer der Wissensträger, der sein Wissen auf Papier brachte um den nachfolgenden Generationen den Ort Lenauheim, seine gewesene Bevölkerung, die gelebte Kultur sowie die praktizierte Landwirtschaft näher brachte. Er befasste sich auch mit Ahnenforschung, pflegte regen Austausch von Daten mit dem Vorsitzenden der HOG Lenauheim. Es sind alles Aufzeichnungen, die in die Geschichte von Lenauheim eingehen werden.
Seine Beteiligungen an Veranstaltungen der Heimatortsgemeinschaft Lenauheim und der Banater Schwaben waren eine Selbstverständlichkeit. Er war beim Fußballtreffen der Lenauheimer, am 10. Mai 2014 , der älteste Teilnehmer.
Blassmann war ständiger Mitarbeiter des Heimatblattes der HOG, er brachte immer wieder für Lenauheim und die Banater Schwaben interessante Artikel ein. Desgleichen war er eines der Mitglieder, die sich finanziell außergewöhnlich mit Spenden für die Aktivitäten der HOG beteiligte. Durch seine Spenden konnte schon so manches Projekt der HOG in Bezug auf den Lenauheimer Friedhof und der Aktivitäten in Deutschland durchgeführt werden. Durch die lange Zugehörigkeit zu unserer Heimatortsgemeinschaft in der neuen Heimat, hat sich unser Landsmann viel Lob erworben. Dieses Lob wurde in diesem Jahr durch die Verleihung des Ehrenbriefes der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V., auf Vorschlag des Vorstandes der HOG Lenauheim, zum Ausdruck gebracht.
Leider hat Karl Blassmann nicht mehr die Kraft aufgebracht um weiter zu leben und ist am 26. November 2014, in seiner Wahlheimat Karlsruhe gestorben. Nach kurzem und mit Geduld getragenem Leiden, hat Gott, unser himmlischer Vater, unseren gewesenen Landsmann aus diesem Leben abberufen.
Die Lenauheimer Landsleute werden ihn in bleibender Erinnerung behalten. Gott lasse ihn in Frieden ruhen!