Im Monat Juni sind nun 253 Jahre seit der Ansiedlung des heutigen Lenauheim, in seiner jetzigen Form des Ortes vergangen. Eine lange Zeit, wenn man es in Generationen aufrechnet, aber in der Geschichte gesehen, ein kleiner Abschnitt. Eine relativ kurze Zeit in der Csadát/Lenauheim von „Menschen deutscher Zunge“ bewohnt war.
Sie waren es aber, die diesen Flecken Erde durch ihre Mühe und Plage soweit gebracht haben. Durch sie und ihre Opfer, die sie über die Jahre brachten, wurden der heutige Wohlstand, die Kultur und vieles mehr auf diesem Gebiet, das sich Banat nennt, erreicht.
In diesem Zusammenhang denken wir auch an die schweren Epidemien die die Bürger des Ortes zweimal in dieser Zeit massenweise hingerafft hat. Sie haben aber immer weitergemacht, sie ließen sich trotz herber Verluste von Mitmenschen nicht beirren. Sie haben Kriege überlebt, in denen sie als „Werkzeuge“ gebraucht wurden, da es nicht immer ihre Auffassung war, so zu handeln. Letztendlich mussten sie schwer dafür bezahlen. Dies bestand aus der Flucht um ihr Leben zu retten, der totalen Enteignungen, der Deportationen und nicht zuletzt dem Verlassen der Heimat.
Heute erleben wir wieder schwere Zeiten durch die Corona-Pandemie, nicht vergleichbar mit den vorhergehenden, aber schlimm genug für den Alltag. Eine Zeit in der sich manch einer Sorgen und Gedanken macht, was sich noch alles daraus entwickeln kann.
Zum Anlass der 253 Jahren Lenauheim möchten wir mit drei historischen Fotos aus unseren Heimatort erinnern:
Diese Aufnahme wurde 1943 bei Apotheker Julius Bierbaum entdeckt, der sie auch vermutlich gemacht hat. Er war lange Jahre Ortsapotheker und Hobbyfotograf. Er hat viele Menschen und Geschehnisse in Csatád/Lenauheim auf Fotografien festgehalten. Diese Windmühle stand am Dorfeingang, aus Grabatz kommend, auf der linken Seite, der heutigen Hausnummer 384. Sie wurde später abgerissen, da die motorisierten Mühlen die Tätigkeiten übernahmen.
Die aufgestellten uniformierten Menschen vor dem Gemeindehaus in Csatád/Lenauheim, sind die „Schützen“ des Ortes. Sie waren diejenigen, die zur Verteidigung da waren. Die „Schützen“ hatten auch regelmäßig Schießübungen, dies am Schießstand, am südöstlichen Dorfrand, der eigens für diesen Zweck angelegt wurde.
Es war die Pferdemühle der Familie Müller (Millersch) Hausnummer 291, die Nachbarn des Apothekers Julius Bierbaum. Von Bierbaum stammt auch diese Aufnahme aus den 1920er oder -30er Jahren. Auch diese Mühle wurde mit dem Einzug der Motormühlen abgetragen. Sie wurde aber in einem Schuppen auf dem Hof der Familie Müller, später durch anheiraten Willjung und Klein, gelagert. In den 1960er Jahren konnte man beobachten, wie die Mühlenteile auf ein LKW gesetzt und abtransportiert wurden. Diese Teile wurden in das Freilichtmuseum nach Herrmannstadt gebracht um dort eine “Pherdsmill“ aufzubauen, die man heute noch besichtigen kann.
So wie im Leben eines Menschen, gibt es auch für Orte schöne und weniger schöne Zeiten, Sachen die vergessen werden und andere die an Bestimmtes erinnern. Wollen wir uns hauptsächlich an die schönen Zeiten der Heidegemeinde Lenauheim, zu dieser 253. Wiederkehr der Entstehungszeit, erinnern.