Ratschenbuwe in Lenauheim

Der Karfreitag wird auch als „stiller Freitag“ bezeichnet. Im Gedenken an den Leidensweg Christi verstummen die Kirchenglocken nach Gründonnerstag bis zum Ostersonntag.

Den Kindern wird erzählt, dass die Glocken nach Rom fliegen, um die Beichte abzulegen. Erst am Ostersonntag kehren die Glocken und damit auch das Glockengeläut wieder zurück.

Doch wie sollte die Bevölkerung in der verbleibenden Zeit auf die Messe aufmerksam gemacht werden? Zu diesem Zweck wurden die Karfreitagsratschen eingeführt. Ministranten und andere Kinder zogen durch den Ort und machten bis zum Ostersonntag durch das Geklapper auf den Kirchgang aufmerksam.

Ein Blick zurück, in das Fotoalbum von Hans Schütt, zeigt die über 100 Jahre alte Ratsche seines Großvaters und Fotos der Ratschebuben in den Jahren 1971 und 1982 in Lenauheim.