Februar 2008 – Eindrücke aus Lenauheim

Eigentlich ist erst ab 1. März Frühjahr, dieses Jahr meint es das Wetter gut mit den Banatern. In Lenauheim war in der letzten Woche des Februars jeden Tag zwischen 16 und 20 Grad Celsius.

Dies hat natürlich die ganze Vegetation wesentlich beeinflusst. Auf dem Flur sah man die ersten Eggen, Düngerstreuer, Maschinen die Kartoffel in die Erde brachten und andere landwirtschaftliche Unternehmungen. Sicherlich hat das auch die Bewohner von Lenauheim bewegt im Hausgarten die ersten Arbeiten zu unternehmen. Der eine tat es mit dem Rechen der andere mit der Egge vom Pferd gezogen, jeder nach seinen Möglichkeiten. Sobald diese Arbeit verrichtet war konnte man mit dem Zwiebelstopfen und den anderen Sämereien loslegen. Alles noch wie früher, der zeitlich was macht, der kann auch was ernten. In den Höfen sah man vereinzelt Menschen Reben schneiden und binden, vielleicht auch noch zu früh, aber das Wetter verleitet.

So wie einige Privatleute war auch die Gemeinde mit Frühjahrsarbeiten unterwegs. Sie haben neben den Asphalt beschichteten Straßen den Erdbereich mit einem großen Bagger abgetragen und es so eingerichtet, dass das Wasser vom Fahrweg in den Gassengraben abfliesen kann. Eine überfällige Arbeit, aber lieber später als nie. Die Abgetragene Erdmaße wurde mit dem Traktor in die Sandkaule und in die Kaule hinter dem Friedhof, gefahren.

Der Straßenbereich an der katholischen Kirche sowie der Kirchhof, sind Dank Landsleuten aus Deutschland und deren regelmäßiger Spende, vom Friedhofspfleger gut gepflegt. Auf unserem „Kerchhof“ hat sich seit November letzten Jahres viel getan. Der Vorstand der Heimatortsgemeinschaft Lenauheim hat einen Ortsansässigen ausfindig gemacht, mit dem eine schriftliche Vereinbarung getroffen wurde, zum Entfernen des Efeus und der großen Pflanzen die auf der linken Seite vom Haupteingang überhand genommen haben. Ein Großteil dieser Arbeit ist auch schon sehr gut vollbracht somit sind wir guter Hoffnung, dass das Verbliebene und Versprochene sowie das Spritzen von verschiedenen unerwünschten Gräsern eingehalten wird. Obwohl eine schriftliche Vereinbarung vorliegt, versucht er immer wieder diese zu umgehen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Der allgemeine Zustand des „Kerchhof“ ist gut. Unser Landsmann Heinz Küchel, der von Spendengeldern aus Deutschland belohnt wird, versucht sein Möglichstes, wobei man einen positiven Trend feststellen kann.

winter08-2 In der Nacht sich in Lenauheim zu bewegen ist eine angenehme Sache im Gegensatz zu der Zeit vor 1989. Die Straßenlampen in der Hauptgasse, Kirchengasse und Wertsgasse brennen an jedem Mast. In den anderen Straßen sind die Lampen nicht so häufig aber die Straßen sind hell beleuchtet. Das gleiche kann man auch vom Museum, Kulturheim mit Park und Gemeindehaus mit Lenaudenkmal sagen. Die Bushaltestelle sowie die Schaukästen vor dem Gemeindehaus, alles ist beleuchtet und fällt somit angenehm auf.

Bei den Ein- und Ausfahrten nach Grabatz, Großjetscha und Bogarosch hat man mittlerweile Standleuchten in Blau mit der Rumänien- und der EU-Fahne angebracht. Sie sind mit einem „Willkommensgruß“ und auf der anderen Seite mit „Gute Fahrt“, sowie im unteren Bereich mit einem gläubigen Spruch auf Rumänisch, versehen. Es sieht gut aus und die Gemeinde passt sich den neuen Trends, die man auch in den Nachbargemeinden erkennt, an.

Sicherlich wäre noch vieles mehr erwähnenswert, aber da Ende Mai oder Anfang Juni Lokalwahlen stattfinden sollen, ist sowieso jeder Bürgermeister mit den Gemeinderäten bemüht, nur das Beste für die Bewohner zu verwirklichen.

Als Letztes möchte ich noch erwähnen, was eigentlich zwei verschiedene Bereiche beinhaltet. Seit letztem Sommer gibt es in Lenauheim wieder eine Zahnarztpraxis, ein junger Arzt hat sich den Mut genommen, es zu wagen in Lenauheim eine Praxis zu führen. Mittlerweile ist er fünf Tage die Woche da und die Patientenzahl wird immer größer. Einige beherzte Menschen sind an mich herangetreten, mit der Bitte eine gebrauchte Behandlungseinheit für die Gemeinde ausfindig zu machen. Ich werde es versuchen aber möchte auch jeden der diese Zeilen liest und vielleicht in diese Richtung was bewegen kann, mitzuhelfen. Einen herzlichen Dank im Voraus.

Der zweite Punkt wäre die Thermalquelle bei der Einfahrt-Ausfahrt Großjetscha. Diese Quelle ist in den 70-Jahren gebohrt worden, einige Zeit plätscherte das Thermalwasser in die Kaule, dann kam zeitweise mit dem Wasser eine ölige Substanz an die Oberfläche, worauf man sie versiegelte. Heute hört man immer wieder in der westlichen Welt, dass man von solchen Quellen großen Nutzen ziehen kann. Vielleicht hat Jemand den Gedanken in Lenauheim eine Investition zu machen und somit dem Ort und sich selbst einen Aufschwung zu bereiten.

Die Bildergalerie zu den „Winterbilder 2008“ können Sie sich hier ansehen.